Aus dem Landtag | 10. September 2025

Senioren mit Migrationsgeschichte unterstützen

In der heutigen Sitzung des Landtags stand auch ein Koalitionsantrag zur Debatte, der ein Konzept zur Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationsgeschichte vorsieht. Valentina Tuchel, integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betonte dabei besonders die Notwendigkeit von niedrigschwelligen, kultursensiblen Angeboten sowie einer besseren Vernetzung der betreffenden Organisationen.

Die SPD-Abgeordnete wies darauf hin, dass die Zahl älterer Menschen mit Migrationsgeschichte in Bremen und Bremerhaven rasant anwächst. Besonders die Generation der ehemaligen Gastarbeiter und Spätaussiedler, die maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland beigetragen habe, sei dabei jetzt von Altersarmut betroffen. Laut aktuellen Studien sei die Armutsquote unter diesen Senioren von 44,8 Prozent im Jahr 2021 auf 53,3 Prozent in 2024 gestiegen. Ihre prekäre Lebenssituation sei das Ergebnis von oft schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. „Es ist höchste Zeit, dass wir den spezifischen Bedürfnissen dieser Gruppe gerecht werden und ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, bemerkte dazu Valentina Tuchel.

Ein zentrales Element des Antrags sei daher die Schaffung von barrierefreien und kultursensiblen Beratungs- und Informationsangeboten. Dies soll unter anderem durch mehrsprachige Materialien und angepasste Kommunikationskanäle erfolgen. „Gerade bei der älteren Generation ist es entscheidend, dass wir sie dort abholen, wo sie stehen – mit Angeboten, die ihre Sprache sprechen und ihre Kultur berücksichtigen.“ Neben der Förderung von Seniorenarbeit und Altenhilfe, die sich gezielt an den Bedürfnissen dieser Gruppe orientiert, soll auch die Vernetzung von sozialen Institutionen eine ganzheitliche Unterstützung sicherstellen.

Valentina Tuchel