„Seit mehr als 100 Jahren kämpfen Frauen für Gleichberechtigung, erst im Januar haben wir das Jubiläum eines Meilensteins gefeiert: 100 Jahre Frauenwahlrecht”, sagt die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sybille Böschen, anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März. „An diesem Tag machen Frauen nicht nur in Deutschland mit vielfältigen Aktionen darauf aufmerksam, wo die Gleichberechtigung noch nicht umgesetzt worden ist.”
So bedeute die Tatsache, dass der Kampf für das Frauenwahlrecht vor genau 100 Jahren zum Erfolg geführt hat, noch nicht, dass Frauen genau so großen politischen Einfluss haben wie Männer. „Aus meiner Sicht sind wir von einem Zustand, wo Frauen politisch genauso wirksam sind, noch weit entfernt“, sagt Böschen. „Man muss nur einmal in die Parlamente schauen. Dort sitzen immer noch überwiegend Männer. Die SPD gehört zu den Parteien, die Männer und Frauen abwechselnd auf ihrer Liste platzieren. Ich glaube aber, um nachhaltig und wirksam den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen, müssen wir diese Regelung für alle zur Pflicht machen. Deshalb brauchen wir ein Parité-Gesetz.”
Und auch im Berufsleben sieht Böschen noch Nachholbedarf. „Frauen sind mittlerweile in allen Berufen anzutreffen, sie können jeden Beruf ausüben, verdienen aber oft weniger als ihre männlichen Kollegen”, erklärt die Sozialdemokratin. „Der so genannte Gender-Pay-Gap zeigt, dass wir hier nach wie vor eine große Lücke haben. Das ist inakzeptabel. Wir haben hier in den vergangenen Jahren Initiativen auf den Weg gebracht, um dem im öffentlichen Dienst entgegenzuwirken. Er muss mit gutem Beispiel vorangehen. Klar ist aber: Auch die Wirtschaft ist hier in der Pflicht. Es kann nicht sein, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld erhalten.“
„Diese Beispiele zeigen, dass Frauen auch heute noch nicht so gleichberechtigt an der Gesellschaft teilnehmen können, wie eigentlich zu erwarten wäre“, so Böschen abschließend. „Der Internationale Frauentag ist daher nach wie vor wichtig und notwendig, um auf die immer noch bestehenden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und ihnen entgegenzuwirken. Denn wir Frauen haben in den vergangenen 100 Jahren zwar viel erreicht – zu Ende ist der Kampf um Gleichberechtigung aber noch lange nicht.”
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