Dass Wasserstoff und Wasserstoffderivate in Zukunft zu den bedeutendsten Energieträgern zählen werden, ist seit mehreren Jahren bekannt. Das Land Bremen, seine beiden Stadtgemeinden und seine Firmen unternehmen seit geraumer Zeit Schritte, um wichtige Teile der Wirtschaft mit den genannten Energieträgern zu versorgen. Swb und Arcelor Mittal Bremen sind Teil des Projekts „Clean Hydrogen Coastline“, in dem u.a. ein Pipeline-System von den Niederlanden bis Hamburg (und weiter in den Norden) aufgebaut wird. Dieses Pipeline-System wird das Stahlwerk nahe des Industriehafens der Stadt Bremen versorgen.
Auch unabhängig von den IPCEI-Projekten werden Wasserstoffprojekte in Bremerhaven realisiert. Ab Mitte 2023 soll in Bremerhaven ein Elektrolyseur grünen Wasserstoff für das örtliche Busunternehmen liefern. Der Elektrolyseur mit einer Leistung von 2 Megawatt wurde vor wenigen Monaten bestellt und soll ab Ende 2022/Anfang 2023 Wasserstoff für den öffentlichen Nahverkehr erzeugen. Das ttz Bremerhaven hat in einem Projekt untersucht, ob industrielle CO2-Emissionen mit Wasserstoff versetzt werden können, um synthetisches Methan zu produzieren. Dieses Methan könnte wiederum in industriellen Prozessen als Energieträger eingesetzt werden. Interessant ist Bremerhaven aber auch für die Produktion von Brennstoffzellenfahrzeugen.
Denkbar wäre auch, Wasserstoff über die Bremischen Häfen zu importieren, z.B. über Pipeline oder über Wasserstoffderivate. Entsprechende Derivate könnten einerseits dem Schiffsverkehr als Energieträger dienen. Andererseits könnte über eine entsprechende Infrastruktur der Wasserstoff in Bremerhaven angelandet und weiterverteilt werden. Als Grundlage für den Transport des Wasserstoffes könnte das vorhandene (anzupassende) Erdgasnetz dienen. Auch die Enquetekommission „Klimaschutzstrategie für das Land Bremen“ schlägt vor, das vorhandene Erdgasnetz anzupassen (d.h. Rückbau und Umbau für Wasserstoffnutzung). Der angelandete Wasserstoff kann dann auch kleineren Abnehmern zur Verfügung gestellt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht ersichtlich, ob ein Großabnehmer in Bremerhaven oder um Bremerhaven herum vorhanden ist. Beim Netzum- bzw. -ausbau ist neben den technischen Fragen zu klären, wer Nutzungsrechte für das (Erdgas-)Netz hat, um mögliche Anpassungen des Netzes anzuordnen. Problematisch ist im Moment noch, dass in den Netzkarten nicht eingezeichnet ist, Bremerhaven an ein regionales (oder nationales) Wasserstoffnetz anzuschließen.
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