Kleine Anfrage der Fraktion der SPD
Studierende beleben das Land Bremen und stärken die Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorte Bremen und Bremerhaven mittel- und langfristig. Daher ist es ein genuines Interesse für das Land Bremen, Studieninteressierte für die Hochschulen im Land Bremen zu gewinnen. Für Studieninteressierte und Studierende gibt es je nach Fachgebiet oftmals unterschiedliche Hochschulen bundesweit, die infrage kommen und die Studienangebote bereithalten, die sie interessieren. Gängig ist es daher, dass Studierende sich an mehreren Hochschulen gleichzeitig bewerben. Dabei kann es passieren, dass sie auch mehrere Zusagen erhalten und sie sich so entscheiden müssen, welchen Studienplatz sie antreten. Bei dieser Entscheidung spielen neben dem Studiengang selbst die Qualitäten des Studienortes, Fragen nach verfügbarem Wohnraum und Attraktivität der Freizeitangebote ebenfalls eine Rolle. Neben der Qualität des Angebots an den Hochschulen, ist es daher auch wichtig, das Land Bremen als spannenden und lebenswerten Standort zu vermarkten und nicht nur die Vorzüge der Aktivitäten an Hochschulen und des akademischen Angebots hinzuweisen. Dabei ist es essenziell die Informationen nicht auf Abruf zu stellen, sondern sie aktiv an Interessierte heranzutragen.
Ein entscheidender Faktor für die Studienortentscheidung ist jedoch auch die Planungssicherheit. Studierende entscheiden sich gern für den Platz, für den sie als erstes eine Zusage erhalten. Nach Erhalt einer Zusage gibt es üblicherweise Fristen, in denen man sich auf den Studienplatz zurückmelden muss. Es kann passieren, dass Studierende zu so unterschiedlichen Zeiten Rückmeldungen auf ihren Studienplatz erhalten, dass sie sich für die Annahme eines Studienplatzes entscheiden müssen, bevor klar ist ob weitere Zu- oder Absagen kommen. Das betrifft vor allem zulassungsbeschränkte Studiengänge. Das Land Bremen liegt mit 47,8 Prozent zugangsbeschränkten Studiengängen auf dem fünften Platz bundesweit, der Schnitt der Zulassungsbeschränkungen in Deutschland bei 35,2 Prozent. Um nicht das Risiko einzugehen mit leeren Händen dazustehen oder sich aufwändig in einen Studiengang einzuklagen, für den eine Absage erhalten wurde, ist darum durchaus wichtig, wie früh Bewerber:innen ihre Zusage erhalten. Jedes Jahr bleiben im Land Bremen allerdings Studienplätze frei, da zugesagte Plätze nicht angetreten werden. Um für jede neue zukünftige Fachkraft zu werben, scheint darum eine Überprüfung vielfältiger Parameter im Bewerbungs- und Zulassungsverfahren geboten.
Wir fragen den Senat:
Janina Strelow, Arno Gottschalk, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
SPD-Bürgerschaftsfraktion
Land Bremen
Wachtstraße 27/29
28195 Bremen
Tel: 0421 336 77 0
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