In Tschechien ist unlängst ein Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung in Kraft getreten. Es verpflichtet Supermärkte mit mehr als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche dazu, unverkaufte Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen (vergleichbar mit den „Tafeln“ in Deutschland) zu spenden und droht Bußgelder von bis zu 391.000 Euro an.
Das tschechische Verfassungsgericht hat eine Klage gegen das neue Gesetz inzwischen abgelehnt und es somit bestätigt. In Tschechien wurden bisher jährlich rund 800.000 Tonnen genießbarer Lebensmittel von Einzelhandelsketten weggeworfen. Zum Vergleich: In Deutschland werden jährlich ca. 4 Millionen Tonnen Lebensmittel von Industrie, Handel und Großverbrauchern weggeworfen. Der Wert entsorgter Lebensmittel, einschließlich der Privathaushalte, soll in Deutschland bei rund 21 Milliarden Euro liegen.
Tschechien ist nicht das erste Land mit einem Gesetz, das an dieser Stelle gegensteuern soll. Auch in Frankreich müssen größere Lebensmittelläden Strafen bis zu 4.500 Euro zahlen, wenn unverkaufte, aber noch essbare Lebensmittel im Müll anstatt bei gemeinnützigen Organisationen landen.
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