Die Wirtschaft im Lande Bremen steht vor großen Transformationsschritten. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden die Unternehmen des Zwei-Städte-Staates ihren Betrieb sukzessive klimaneutral gestalten. Dies gilt auch für die Bremischen Häfen. Geprägt unter anderem vom Handeln des Hafenressorts und der bremischen Hafenmanagementgesellschaft bremenports GmbH & Co. KG, haben sich die Bremischen Häfen vor längerer Zeit auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit gemacht und nehmen damit auch eine Vorbildrolle ein.
Der Umschlag und Transport von Gütern wie beispielsweise Fahrzeugen und Containern in den Häfen stellt dabei einen wichtigen Teil bei der Transformation hin zu klimaneutralen Häfen dar. Dabei sind verschiedene Fahrzeuge und Prozesse in den Häfen auf klimaneutrale Technologien umzustellen. Im Containerbereich werden heute verschiedene Fahr- bzw. Flurförderzeuge wie Van Carrier, Straddle Carrier, Stacker usw. eingesetzt, die bisher entweder batterieelektrisch oder mittels Dieselmotoren angetrieben werden. Vor dem Hintergrund der wachsenden Notwendigkeit des Klimaschutzes ist die gesteigerte Nutzung von batterieelektrischen Prozessen sowie Fahr- und Flurförderzeugen anzustreben. Zusätzlich ist auch der Einsatz wasserstoffbetriebener Transport- und Umschlaggeräte technisch möglich, da inzwischen erste Fahrzeuge und Geräte einzelner Anbieter am Markt erhältlich sind. Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz) führt diesbezüglich Testeinsätze in verschiedenen Unternehmen in Bremerhaven durch, um Erfahrungen unter besonderen Betriebsbedingungen zu gewinnen. Zum Betrieb der Brennstoffzellenflurförderzeuge muss ergänzend eine Betankungslogistik für die Unternehmen aufgebaut werden. Vorteil der wasserstoffbetriebenen Flurförderzeuge ist die wesentlich kürzere Zeit zur Betankung mit Wasserstoff im Vergleich zum Aufladen von Batterien. Nachteil ist das knappe Vorhandensein von Wasserstoff in den kommenden Jahren, gerade im Bereich des grünen Wasserstoffs, und aktuell schwer kalkulierbare Preisentwicklungen.
Neben den unterschiedlichen Flurförderzeugen kommen in den Häfen auch transportrelevante Straßenfahrzeuge, wie Transporter oder LKW sowie Stapler (v.a. Gabelstapler mit Fahrersitz), zum Einsatz, die ebenfalls perspektivisch auf klimaneutrale Antriebe umgestellt werden müssen. Batterieelektrische Stapler und Transporter sind mittlerweile zahlreich am Markt vorhanden. Kleinere Transporter mit Brennstoffzellenantrieb für den lokalen Gütertransport gibt es bisher jedoch noch wenige. Es laufen zudem Projekte zu schweren LKW mit Brennstoffzellenantrieb (z.B. COOP Schweiz, Testfahrzeug Daimler). In den nächsten Jahren (bis ca. 2030) sollen diese Fahrzeuge in Serie gehen und auf den freien Fahrzeugmarkt kommen. Bislang sind vorrangig Umrüstungen einzelner Fahrzeuge (Prototypen) erfolgt bzw. in Vorbereitung. Sofern technische Entwicklungen und Tests erfolgreich verlaufen, könnten 2030 wasserstoffbetriebene LKW im Transportwesen (z.B. Kühltransporte der Produkte) eingesetzt werden. In beiden Bereichen, den Flurförderzeugen und den transportrelevanten Straßenfahrzeugen, bietet sich an, dass die Hafenbetriebe, und dabei insbesondere jene mit öffentlichen Anteilen wie die BLG und EUROGATE, eine wichtige Rolle bei der Nutzung klimaneutraler Antriebstechnologien im Hafen einnehmen. Mit dem Wasserstofftestzentrum in Bremerhaven, das sich im Moment im Aufbau befindet und prototypischen Entwicklungen im Mobilitätsbereich unterstützt, würde sich die Nutzung alternativer Antriebe sehr gut ergänzen.
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