
Kleine Anfrage der Fraktion der SPD
Bremen und Bremerhaven sind weltoffene Städte, die stets profitiert haben von internationalem Austausch. Die Wissenschaftslandschaft im Land Bremen spielt dabei eine wichtige Rolle. Durch Austauschprogramme und ein vielfältiges Studienportfolio bieten die Hochschulen und die Universität im Land Bremen interessamte Angebote für internationale Studierende. Viele Studierende verbleiben nach dem Abschluss an ihrem Studienort, sofern sie dort beruflich Anschluss finden können, das gilt zum Teil auch für internationale Studierende, jedoch ist es für sie in der Regel schwieriger eine Beschäftigung zu finden.
Das Land Bremen hat stets davon profitiert, wenn es gelingt, die Menschen langfristig für Bremen und Bremerhaven zu gewinnen. Wichtig ist es, dass sie hier attraktive Bedingungen vorfinden, die ihren Verbleib befördern. Aus Studierenden werden Bremer:innen, Mitbürger:innen, Fachkräfte und Gründer:innen. Sie bringen neue Perspektiven, andere Erfahrungen, sind aufgrund dessen vielfach besonders offen und vor allem kooperationsbereit und -interessiert. Internationale Studierende können langfristig unsere Städte verbessern und weiterdenken und Standorte voranbringen. Die guten Voraussetzungen in Bremen gilt es dabei zu fördern und weiterzuentwickeln.
Die Bremischen Hochschulen verzeichnen einen Zuwachs an Studierenden, darunter auch Neubremer:innen, die für ihr Studium nach Bremen ziehen. Aus der Beantwortung der kleinen Anfrage der SPD-Fraktion „Studierende im Land Bremen“ (Drs. 21/153) geht hervor, dass es in den vergangenen Jahren, mit Ausnahme der ersten Jahre der Corona-Pandemie, auch einen Zuwachs an internationalen Studierenden an den Bremischen Hochschulen zu verzeichnen gab. Das ist eine sehr gute Entwicklung. Entscheidend für den Standort ist es nun darüber hinaus auch, dass auch unter den internationalen Studierenden viele perspektivisch im Land Bremen bleiben oder nach weiteren Auslandsaufenthalten nach Bremen und Bremerhaven zurückkehren möchten. Sie sind die Fachkräfte, die das Land braucht.
Bei der Gewinnung interessierter internationaler Studierender spielen auch die Zulassungsbedingungen an den deutschen Hochschulen und die Unterrichtssprache Deutsch eine hemmende Rolle. Die staatlichen Hochschulen im Land Bremen antworten auf diese Herausforderungen mit dem Programm „Here Ahead“, ein einjähriges Programm, das zahlenden Studierenden aus Drittstaaten ermöglicht, die Zulassungsbedingungen für die Hochschulreife zu erreichen sowie die Deutschkenntnisse zu verbessern. Das wichtige Angebot kommt jedoch nur für Interessierte infrage, die bereit sind ein Jahr zusätzlich zu investieren, bevor sie ihr Studium im Land Bremen aufnehmen können. In der Regel haben sie bereits einen Bezug zur deutschen Sprache. Eine Ausweitung eines solchen Angebots ist darum nur für einen Teil der Studieninteressierten attraktiv. Insbesondere bei den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind die Studienprogramme im Land Bremen noch nicht ausgelastet. Gerade hier sind Englischkenntnisse in der Fachwelt Standard und gerade hier muss das Land Bremen attraktiver für internationale Studienbewerber werden.
Englisch und englischsprachige Angebote im Studium und rund um das studentische Leben sind der zentrale Anker, um für internationale Studierende attraktiv zu sein. Dazu gehören auch Angebote rund um Berufsorientierung sowie englischsprachige Praktikumsmöglichkeiten. Aus der internationalen Spitzenforschung ist Englisch nicht mehr wegzudenken, für die Nachwuchsarbeit am Forschungsstandort Bremen ist darum ein englischsprachiges Studienangebot, das idealerweise bereits im Bachelor beginnt, wichtig. Nur so können Bremen und Bremerhaven im Wettbewerb um Köpfe auch international attraktiv sein.
Wir fragen den Senat:
Janina Strelow, Elombo Bolayela, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
SPD-Bürgerschaftsfraktion
Land Bremen
Wachtstraße 27/29
28195 Bremen
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