
Kleine Anfrage der Fraktion der SPD
Tätowierungen und Piercings sind mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Immer mehr seriöse, aber auch zweifelhafte Studios öffnen ihre Türen. Die Auswahl des Studios erfolgt dabei oft nach geografischer Nähe und künstlerischen Kriterien. Nicht zu vernachlässigen sind jedoch auch die Hygienestandards. Je nach Größe und Position können Tätowierungen und Piercings größere Verletzungen der Haut mit sich bringen. Diese in der Sache liegenden Verletzungen bringen bei unsachgemäßer Vorgehensweise und anschließender Pflege immer auch Risiken verschiedenster Art mit sich. Darüber hinaus sollte eine Übertragung von Krankheitserregern zwischen Kund:innen und der/dem Tätowierer:in durch die Einhaltung von Vorschriften weitestgehend ausgeschlossen werden.
Dennoch gibt es immer wieder Berichte von Infektionen. Beim Tätowieren wird mit Nadeln Farbstoff in verschiedene Hautschichten eingestochen, was zu Blutungen und dem Austreten von Serum führen kann. Erfolgen keine sachkundlichen und nach Vorgaben korrekte Aufbereitung und Desinfektion der Arbeitsfläche, den Gerätschaften, des/der Tätowierer:in und der Kund:innen, werden Schutzmaterialien nicht vorschriftsmäßig gelagert und gewechselt, können Erreger übertragen werden. Allein die Haltbarkeit der zu verwendenden Materialien und korrekte Lagerung sind stetig zu überprüfen. Ebenso wie beim Stechen von Tattoos kann auch das Stechen von Piercings zu Folgeschäden führen. Bei unsachgemäßer Behandlung, Benutzung und Nachsorge aller Vorgänge kann es zu schwerwiegenden Folgeschäden bei Kund:innen so wie Behandelnden kommen. Die gängigsten Vorkommnisse sind z.B. Wundinfektionen, ungewollte Narbenbildung, Fehlstellungen des Knorpels und Verwachsungen. Allergische Reaktionen auf nicht geeignete Materialien sind ebenfalls keine Seltenheit.
Um Tätowierungen oder Piercings zu stechen, sind Auflagen zwingend erforderlich. Geschützte Berufsbilder sind es allerdings nicht. Darum sind die Einhaltung und Kontrolle der geltenden Vorschriften, insbesondere im Bereich Hygiene essenziell, um Kund:innen sichere Tätowierungen und Piercings zu ermöglichen. Es gilt zu verhindern, dass vermeidbare Infektionen medizinisch behandelt werden müssen und niemand einem unnötigen Risiko ausgesetzt wird.
Wir fragen den Senat:
Holger Welt, Jörg Zager, Ute Reimers-Bruns, Medine Yildiz, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
SPD-Bürgerschaftsfraktion
Land Bremen
Wachtstraße 27/29
28195 Bremen
Tel: 0421 336 77 0
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