
Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Die Linke und der SPD
Das Bremer Handwerk mit seinen zahlreichen Betrieben ist ein entscheidender Eckpfeiler der Bremer Wirtschaft. Allerdings sieht es sich mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert: der begrenzten Verfügbarkeit von Flächen. Es ist für die Handwerksbetriebe von entscheidender Bedeutung, weiterhin attraktive Standorte in zentraler Lage zu finden. Diese ermöglichen nicht nur eine Nähe zu den Kund*innen und eine gute Erreichbarkeit für die Mitarbeiter*innen, sondern tragen auch zur Vermeidung unnötiger Verkehre bei. Besonders in einer Stadt wie Bremen ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen in stadtnahen Gebieten zu bezahlbaren Preisen hoch. Es besteht die Besorgnis, dass Handwerks- und Produktionsbetriebe in die umliegenden Regionen ausweichen können. Deshalb sind innovative Konzepte wie mehrgeschossige Gewerbegebäude notwendig.
Als wesentliche Handlungsfelder für das Handwerk wurden daher die Standortsicherung und die Standortentwicklung schon im Jahr 2018 identifiziert. Das aus diesem Jahr stammende Strategiepapier des Wirtschaftsressorts befasste sich daher intensiv mit der Bereitstellung geeigneter Flächenpotenziale, welche für die Ansiedlung von kleinteiligem Gewerbe und Handwerksbetrieben geeignet sein sollten. Die Umsetzung der Strategie hat zum Ziel, bezahlbare Standorte im dicht besiedelten Stadtgebiet zu schaffen, den Druck auf die Betriebe zu mindern und die lokale Versorgung mit Handwerksleistungen zu verbessern.
Die Gebietskategorie „Urbane Gebiete“ (MU) gewährleistet dabei, dass eine Nutzungsmischung zwischen Wohnen und Gewerbe in den Quartieren erfolgen kann. Sogar unterschiedliche Nutzungen in einzelnen Geschossen werden so ermöglicht. Urbane Quartiere könnten für wohngebietsverträgliche Klein- und Kleinstbetriebe hoch attraktiv sein. Was wir allerdings beobachten, ist, dass in ehemals von Handwerksbetrieben geprägten Quartieren ein hoher Leerstand zu verzeichnen ist und es gleichzeitig für Betriebe schwer ist, quartiersnahe Standorte zu finden. Hier ist es dringend notwendig, durch Koordinierungsangebote den Leerstand an den Betrieb zu bringen.
Zudem wurde im Gewerbeentwicklungsprogramm der Stadt Bremen 2030 (GEP 2030) festgelegt, dass Gewerbeinseln, die bislang nicht ausreichend geschützt sind, als sogenannte Gewerbeschutzgebiete gesichert werden. Weiterhin sollen, wie im GEP 2030 vorgesehen, in Gewerbegebieten wie z.B. in Reedeich, Nußhorn und im Kämmerei-Quartier Handwerkerhöfe entwickelt werden.
Die Stadtbürgerschaft möge beschließen:
Die Stadtbürgerschaft fordert den Senat auf,
Dr. Emanuel Herold, Dr. Henrike Müller
und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Klaus-Rainer Rupp, Sofia Leonidakis, Nelson Janßen und Fraktion Die Linke
Volker Stahmann, Falk Wagner, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
SPD-Bürgerschaftsfraktion
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