Der Bereich Verkehr ist mit einem Anteil von 30 Prozent ein wesentlicher Verursacher von CO2-Emissionen in der Europäischen Union ebenso wie in Städten wie Bremen oder Bremerhaven. Neue Technologien bieten Alternativen zu fossilen Brennstoffen und tragen mit einer Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes zum Klimaschutz und einer besseren Luftqualität im Land Bremen bei.
Ausgangspunkt für die Nutzung umweltfreundlicher Antriebstechniken sind wissenschaftliche Erkenntnisse über Elektro- und Brennstoffzellenantriebe und synthetische Kraftstoffe. Mit dem neuen Kompetenzzentrum für grünen Wasserstoff auf dem Gelände des Fischereihafen Bremerhaven und dem Flugplatz Luneort investiert das Land Bremen in die Entwicklung einer Zukunftstechnologie, deren Erkenntnisse potentiell über das Land Bremen hinaus von Nutzen sein werden. Augenmerk soll dabei auch auf dem Bereich Mobilität liegen. Um die Ergebnisse industriell nutzen zu können, bedarf es einer frühen Zusammenarbeit von Forschung und der Industrie vor Ort. Zudem muss privaten wie öffentlichen Verkehrsträgern im Land Bremen die nötige Infrastruktur in Form von genügend Ladestationen für Elektroautos und Wasserstoff-Tankstellen zur Verfügung stehen. Eine Nutzung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder bei Hafenschiffen bietet ebenso wie bei beispielsweise Dienstwagen der Polizei oder dem Fuhrpark der Verwaltung die Chance, bundesweit als Vorreiter einer emissionsarmen Mobilität voranzugehen.
Wir fragen den Senat:
1. Wie gestaltet sich der Ausbau von Ladestationen für Elektroautos im Land Bremen?
2. Wie viele Wasserstofftankstellen sind im Land Bremen in Betrieb?
3. Sind dem Senat Planungen für weitere Wasserstofftankstellen bekannt und bestehen Pläne oder Überlegungen, den weiteren Ausbau von Wasserstofftankstellen im Land Bremen öffentlich zu fördern?
4. Wird im neuen Kompetenzzentrum für grünen Wasserstoff in Bremerhaven ein Forschungsschwerpunkt auf den Bereich Mobilität gelegt? Falls ja, wie soll dieser konkret ausgerichtet werden?
5. Hält der Senat den Einsatz eines Wasserstoff-Antriebs im Individualverkehr für sinnvoll und verfolgt er Pläne, diesen bei Dienstwagen (z.B. der Verwaltung oder der Polizei) verstärkt zu nutzen oder zumindest in der Praxis zu testen?
6. Wie bewertet der Senat das Einsatzpotential von Wasserstoff als Antrieb von Bussen und Bahnen im ÖPNV? Gibt es Pläne oder Überlegungen, Einsatztests in diesen Nutzungsbereichen zu fördern?
7. Wie bewertet der Senat die Aussichten, den CO2-Ausstoß von Hafenschiffen durch die Konversion zu Wasserstoffantrieben zu reduzieren? Inwieweit werden diese Möglichkeiten bereits vom Land Bremen oder seinen Unternehmen geprüft?
8. Gab es bereits Gespräche zwischen Anbietern der Wasserstoff-Antriebstechnik und dem Senat?
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