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Bremen & Bremerhaven

Einführung einer Bremer „FamilienCard“

Kinder beugen sich über ein Gewässer

Seit nunmehr zwei Jahren dominiert die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ergaben und ergeben sich dadurch unzählige Herausforderungen und Auswirkungen, wie beispielsweise Kita- und Schulschließungen, Distanzunterricht, Social Distancing von Freund:innen oder Sportvereinen, Jugendfreizeitheimen und Chören, die ihre Angebote in Zeiten der Lockdowns einschränken mussten. Die physischen und psychischen Folgen haben unter anderem auch die Ergebnisse der COPSY-Studie gezeigt und wurden auf den beiden Bremer Kinder-Corona-Gipfeln diskutiert. Trotz des anhaltenden Pandemiegeschehens ist es nunmehr wichtig, einen entsprechenden Alltag so normal wie möglich und „mit dem Virus“ zu gestalten.

Nach fast zwei Jahren des Verzichts und der Einschränkungen sollen Kindern und Jugendlichen deshalb mit einer Bremer „FamilienCard“ etwas Positives erhalten: Ziel ist es, einen Ausgleich sowie ein Stück Normalität zurückzubekommen. Allen Kindern und Jugendlichen vom ersten bis 18. Lebensjahr wird dafür ein jährliches Budget von 60 Euro in Form eines Guthabens auf einer Gutscheinkarte zur Verfügung gestellt. Die Laufzeit des Projekts soll zunächst zwei Jahren betragen, eine Fortschreibung darüber hinaus ist erstrebenswert. Das Guthaben kann jede und jeder ganz nach Neigung und Interessen für verschiedenste kinder- und jugendgerechte Zwecke nutzen. Orte, um Guthaben einlösen zu können, können beispielsweise die Stadtbibliotheken, Museen, Theater, Bäder aber auch gegebenenfalls kommerzielle Anbieter wie Kinos, Escape Rooms oder Abenteuer- und Erlebniswelten sein. Dabei gilt es, den Bürokratieaufwand so schlank wie möglich zu halten, um ein möglichst niedrigschwelliges und attraktives Angebot zu gewährleisten.

Die FamilienCard ist ein Instrument der Familienförderung und zeigt, wie sich das Bundesland Bremen für Familien mit Kindern einsetzt. Sie soll zudem eine qualitative Ergänzung und Ausweitung des bereits vorhandenen Bremen-Passes mit erweiterter Zielgruppe und breiterem Angebot darstellen.

Andere Kommunen wie Düsseldorf, Stuttgart oder Duisburg bieten Familienkarten in vergleichbarer Ausgestaltung zum Teil bereits seit 20 Jahren an.

Im Zuge der Haushaltsaufstellungen für den Doppelhaushalt 2022/2023 wurden entsprechende Mittel aus dem Bremen Fonds beantragt und bereitgestellt (6,2 Mio. Euro in 2022 und 6,0 Mio. Euro in 2023). Es bedarf in einem nächsten Schritt nunmehr einer entsprechenden Projektausgestaltung und -umsetzung.