Laut jüngst vorgestellter Ergebnisse einer Studie des CHE Centrums für Hochschulentwicklung und des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die Zahl dual Studierender bundesweit in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen. Es seien jedoch große regionale Unterschiede feststellbar: So seien im Saarland fast 30 Prozent der Studierenden in einem dualen Studiengang eingeschrieben, in Bayern hingegen nur 2,6 Prozent und im Land Bremen sogar nur 0,6 Prozent der Studierenden (vgl. Nickel, Sigrun/Pfeiffer, Iris et. al.: Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe, CHE Impulse Nr. 8, Bielefeld 2022, S. 214).
Das duale Studium verbindet das Studium mit einer betrieblichen Berufsausbildung und bietet sowohl für Unternehmen als auch für Studierende Vorteile: Durch die Verbindung von Theorie und Praxis erhalten die Unternehmen sowohl akademisch als auch berufspraktisch qualifizierte Mitarbeiter:innen und sie haben die Möglichkeit, interessante Studierende frühzeitig an sich, aber auch an die Region zu binden. Studierende wiederum erhalten von Anbeginn Einblicke in die berufliche Praxis, verfügen über ein regelmäßiges Einkommen und haben gute Jobperspektiven. In einigen Branchen umfassen Tarifverträge die dual Studierenden. Die finanziell bessere Ausstattung könnte für Personen mit Migrationsgeschichte und Studierende aus einkommensschwachen Haushalten einen besonderen Anreiz bieten, überhaupt ein Studium zu beginnen. Angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels im Handwerk und in den Bereichen Gesundheit und Pflege sowie in sozialen Berufen, aber auch den wachsenden Fachkräftebedarfen bei Zukunftsthemen wie etwa Digitalisierung und IT-Sicherheit, Energie und Klimaschutz bietet das duale Studium auch eine Möglichkeit, das Fachkräfteangebot mittelfristig zu erhöhen. Beim dualen Studium wird zwischen der ausbildungsintegrierten und der praxisintegrierten Variante unterschieden. Ausbildungsintegrierte Studiengänge schließen sowohl mit einem Bachelorabschluss als auch mit einem Kammerabschluss des jeweiligen Ausbildungsberufs ab. Bei praxisintegrierten Studiengängen ist neben dem Bachelorabschluss der Kammerabschluss in einem Ausbildungsberuf möglich.
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