Die zahlreichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise führten erstmalig im Frühjahr 2020 zum sogenannten „Lockdown“ in Deutschland. Auch in Bremen ging dies damit einher, dass die Schulen, Kitas, sämtliche Freizeit- und Sportangebote, Spielplätze und -flächen als auch alle Jugendräume, -treffs und Freizeitheime geschlossen werden mussten. Darüber hinaus bestand in den ersten acht Wochen der Corona-Krise eine strenge Kontaktsperre, so dass Kinder und Jugendliche plötzlich von heute auf morgen rund um die Uhr ausschließlich direkten Kontakt zu ihren Familien hatten.
Je nach Wohnsituation der Familien, Einkommen, Anzahl und Alter der Kinder unterschieden sich die Möglichkeiten, mit dieser besonderen Situation umzugehen. Dem Zugang zu sozialen Medien kam für Schüler*innen aller Jahrgänge plötzlich eine große Bedeutung zu, nicht nur für das Lernen zuhause. Anstatt Freunde wie bisher zu treffen, verlagerten sich die Kontakte ins Netz. Mittels Smartphones, Tablets und Laptops hielten viele junge Menschen den Kontakt zu Gleichaltrigen.
Der persönliche Austausch zu Gleichaltrigen oder Erwachsenen außerhalb der eigenen Familie, wie z.B. zu Trainer*innen oder Pädagog*innen aus Jugendeinrichtungen, war stark eingeschränkt. Die Jugendfreizeiteinrichtungen und Jugendverbände konnten durch die Schließung ihren Aufgabenstellungen kaum nachkommen.
Auch wenn aktuell, während der sogenannten 2. Welle, ein „Lockdown light“ herrscht, in dem bisher den Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen zumindest eine partielle Öffnung ermöglicht wird, finden auch bei Kindern und Jugendlichen die persönlichen Kontakte deutlich reduziert statt. Gleichzeitig sollen die Heranwachsenden aber nicht mit ihren Anliegen und Bedürfnissen erneut alleine gelassen werden. Vor diesem Hintergrund muss die Digitalisierung der Angebote der Offenen Jugendarbeit und der Jugendverbandsarbeit als weiterer Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit schnellstmöglich initiiert werden.
Bereits zu Beginn der Pandemie nahm die Debatte über die Bedeutung des digitalen Unterrichts rasant an Fahrt auf und wurde zügig umgesetzt. Dafür war einerseits die bereits bestehende Lernplattform „itslearning“ notwendig, anderseits stellte sich aber auch der Bedarf an Endgeräten für die Nutzung von zuhause als zentral für das Gelingen heraus. Aus diesem Grund wurden im Rahmen der Digitalisierungsoffensive für Bremer Schüler*innen ca. 90.000 Tablets angeschafft, deren vollständige Aushändigung kurz bevorsteht.
Um die Digitalisierungsstrategie der Schule nun auch durch digitale Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit zu ergänzen, müssen sowohl die technischen als auch inhaltlichen Voraussetzungen dafür schnellstmöglich geschaffen werden.
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