Auf Antrag gleich mehrerer Beiräte hat die Stadtbürgerschaft heute über die Lage und Entwicklung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Bremen diskutiert.
„Wir debattieren hier zum wiederholten Male die Situation unserer Jugendlichen und die Ausstattung mit den Mitteln für offene Kinder- und Jugendarbeit. Und ohne jeden Zweifel: Wir tun das zu Recht, denn die Perspektiven junger Menschen, die Möglichkeiten, wie sie ihre Freizeit verbringen, wie sie spielen und lernen können, das ist eine ganz wichtige Frage und diese steht vor neuen Herausforderungen“, erklärte dazu die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Selin Arpaz.
Die SPD-Abgeordnete wies darauf hin, dass die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um gerade einmal vier Prozent gestiegen sei – die Zahl der jungen Menschen unter 20 Jahren sei demgegenüber mehr als viermal so stark gewachsen. „Das ist richtig positiv, denn das ist ein echtes Stück Zukunft, was uns erwartet“, so Arpaz. „Aber wir müssen natürlich auch dafür Sorge tragen, dass unsere Schulen, unsere Kitas und nicht zuletzt unsere Jugendeinrichtungen in den Stadtteilen Schritt halten mit genau dieser Entwicklung.“
Hinzu komme, dass sich die Bedürfnisse und Bedarfe von Kinder und Jugendlichen stetig ändern. Sprachbarrieren kämen hinzu, vielfältige Lebensentwürfe und Krisen, Sorgen und Nöte – aber auch neue Wünsche, die sich auch in veränderten Angeboten wiederfinden müssten.
„Diejenigen, die sagen, dieses Thema muss ein Schwerpunkt sein, die liegen goldrichtig. Und diese Koalition hat das zum Schwerpunkt gemacht. Und das nicht nur in der Frage der inhaltlichen Konzeptionierung und der Aufstellung einer neuen Finanzierungssystematik, sondern eben auch in der Frage der Mittelausstattung“, betonte Selin Arpaz. „Ich finde, dass unser Sozialressort mit dieser Schwerpunktsetzung – plus 133.000 Euro mehr bei den konsumtiven Mitteln, plus nochmal pauschal sieben Prozent mehr bei allen Stadtteilbudgets und weitere 300.000 Euro mehr bei den investiven Mitteln; das sind insgesamt über 1,1 Millionen Euro, die oben draufkommen – es geschafft hat, ein solches Zeichen zu setzen. Und bei aller Liebe, das darf man hier auch nicht kleinreden und ich werde es auch nicht!“
Die Sozialdemokratin nahm in ihrer Rede abschließend auch die Opposition in die Pflicht: „Ich würde mir sehr wünschen, dass von Seiten der CDU nicht nur das Stahlwerk als zukunftsfähige Infrastruktur gesehen wird, sondern auch alle Bereiche, die junge Menschen betreffen – Schulen, Kindergärten und nicht zuletzt eben die Jugendclubs in unseren Stadtteilen. Wenn wir dort ganz andere, finanzielle Möglichkeiten für Investitionen nutzen könnten, dann sähe die Situation ganz anders aus.“
Welche Pläne hat der Senat für Public Viewing in Bremen zur Fußball-Europameisterschaft, insbesondere hinsichtlich eines zentralen Ortes, zum Beispiel auf dem Domshof, oder mehrerer dezentraler Orte? Welche Plätze in den Stadtteilen kämen in Betracht und werden diese ausgeschrieben? Wie stellt der Senat sicher, dass entsprechende privatwirtschaftliche Initiativen schnell beantwortet werden? Das wollte der sportpolitische Sprecher der Fraktion, Muhammet Tokmak, heute in der Fragestunde wissen.
Dem Senat lägen bislang keine Anfragen von Veranstaltenden vor, die in der Bremer Innenstadt oder an sonstigen dezentralen Standorten Public Viewing zur Fußballeuropameisterschaft durchführen wollen würden, antwortete Maike Frese, Staatsrätin für Wirtschaft, für den Senat.
„Erfahrungsgemäß werden jedoch Gastronominnen und Gastronomen – zum Beispiel an der Schlachte – im Außenbereich Fernseher beziehungsweise Leinwände aufstellen, um Spiele der Europameisterschaft zeigen zu können. Der Senat wird mögliche Anfragen für größere Public Viewing Standorte unterstützen, aber nicht als Veranstalter für ein Public Viewing auftreten.“
Auf die Frage, welche Plätze in Betracht kämen, wird folgendes vorgeschlagen: „Aus Sicht des Senats wären geeignete Standorte in Bremen zum Beispiel der Bahnhofsvorplatz, die Bürgerweide und die Rennbahn (vor der Tribüne).“
Generell habe der Senat ein großes Interesse daran, dass über private Initiativen ein Public Viewing in Bremen zur Fußball-Europameisterschaft angeboten wird. Eingehende Anträge von Veranstaltenden für ein Public Viewing zur Europameisterschaft 2024 in der Stadt Bremen würden daher umgehend bearbeitet und geprüft.
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