Aus dem Landtag | 19. Juni 2025

JVA-Sportangebote: Chancen zur Resozialisierung

In der heutigen Fragestunde hakte Hubertus Hess-Grunewald beim Senat nach: „Welche Sportangebote stehen den Inhaftierten in den Justizvollzugsanstalten (JVA) Bremen und Bremerhaven zur Verfügung? Inwiefern haben sich die Sportangebote am Standort Bremen aufgrund der laufenden Sanierungsmaßnahmen verändert? Welchen Einfluss hat die sportliche Betätigung der Gefangenen auf ihren Haftalltag und inwiefern trägt sie zu einer gelingenden Resozialisierung bei?“

Hubertus Hess-Grunewald
Hubertus Hess-Grunewald

Auf die Fragen des justizpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion antwortetet der Staatsrat für Justiz und Verfassung, Björn Tschöpe: „Am Standort in Bremen erhalten alle inhaftierten Personen mindestens einmal wöchentlich die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Sporteinheit, bei regelmäßiger Beschäftigung sogar bis zu drei Mal.“ Besonders in Bereichen wie dem Jugendvollzug, der Sozialtherapie und der Abteilung 24 (Gesundheit und berufliche Wiedereingliederung) könnten zusätzlich zwei Sportstunden angeboten werden. Zudem würden regelmäßig Turniere und Vergleichswettkämpfe organisiert. Am Standort Bremerhaven bestehe ein eigener Kraftraum, der mindestens zweimal pro Woche genutzt werden könne. Ergänzend stünden Laufbänder und Spinning-Räder zur Verfügung.

Bezüglich der Sanierungsmaßnahmen der JVA in Bremen erläuterte der Staatsrat, dass dies zu einer Verkleinerung des Sportplatzes geführt hätte. Dadurch mussten Laufgruppen reduziert und das Großfeld-Fußballangebot eingestellt werden. Die JVA strebe perspektivisch eine Erweiterung des Sportangebots an, könne aber derzeit keine verlässliche Prognose abgeben. Generell könne die sportliche Betätigung der Gefangenen einen erheblichen Einfluss auf den Haftalltag haben. Sie fördere das körperliche Wohlbefinden, unterstütze die Stressbewältigung und könne Spannungen abbauen. Zudem könnten die Gefangenen lernen, im Team zu agieren, Regeln einzuhalten und Konflikte konstruktiv zu lösen. Gemeinschaftserlebnisse und das Zugehörigkeitsgefühl könnten so den sozialen Wiedereinstieg nach der Haft erleichtern.