Aus dem Landtag | 07. Mai 2025

Nachwuchsgewinnung: Bremen setzt auf Justizassistenz

„Wie bewertet der Senat die Einführung der Justizassistenz bei der Staatsanwaltschaft Bremen als Instrument der Nachwuchsgewinnung? Wie viele Referendarinnen und Referendare haben seit der Einführung der Justizassistenz diese Möglichkeit genutzt, welche konkreten Aufgaben übernehmen sie dabei und inwieweit ergibt sich hieraus ein Mehrwert für die Staatsanwaltschaft? Plant der Senat, dieses Modell auch auf die Gerichte im Land auszuweiten?“ Dies wollte Hubertus Hess-Grunewald, Sprecher für Justiz der SPD-Fraktion, heute im Rahmen der Fragestunde wissen.

Der Staatsrat für Justiz und Verfassung, Björn Tschöpe, beantwortete die Fragen für den Senat. Dabei bewertete er die Einführung der Justizassistenz bei der Staatsanwaltschaft als erfolgreichen Schritt zur Nachwuchsgewinnung. Seit Oktober 2023 gebe es drei Justizassistenzen, die vor allem in Sitzungen, bei Großverfahren und Vertretungsfällen unterstützten. Die Tätigkeiten entlasteten die Dezernentinnen und Dezernenten erheblich – und ermöglichten es den Referendarinnen und Referendaren, frühzeitig Einblicke in komplexe Verfahren zu gewinnen. Die Erfahrungen seien durchweg positiv; so förderten die Assistenzplätze die Bindung junger Juristinnen und Juristen an die Behörde erheblich. „In einem Fall wird nunmehr voraussichtlich ein solcher Berufseinstieg als Dezernent bei der Staatsanwaltschaft im Laufe des Jahres erfolgen“, so der Staatsrat.

Der Senat plane allerdings keine Ausweitung des Modells auf die Gerichte, da es speziell auf die Personal- und Aufgabenstruktur der Staatsanwaltschaft zugeschnitten sei.

Hubertus Hess-Grunewald
Hubertus Hess-Grunewald