Aus der Stadtbürgerschaft | 9. Dezember 2025

Fehldiagnosen bei Brustkrebs: SPD fordert externe Untersuchung

Die Stadtbürgerschaft hat sich heute eingehend mit der Serie von Fehldiagnosen bei Brustkrebspatientinnen am Klinikum Bremen-Mitte beschäftigt. Die fehlerhaften Befundungen einer Pathologin bei 34 betroffenen Frauen hatten dazu geführt, dass in vielen Fällen nicht die passende Therapie, sondern eine viel stärkere, gravierendere Therapieform – also eine Antikörpertherapie oder eine Chemotherapie – gewählt wurde. Diese Therapieformen sind mit erheblichen Nebenwirkungen und möglichen Langzeitfolgen verbunden. Die zuständige Ärztin wurde inzwischen durch den Klinikverbund Gesundheit Nord (GeNo) von ihrer Arbeit freigestellt.

Ute Reimers-Bruns bei einer Rede im Parlament
Ute Reimers-Bruns

„Es ist schrecklich, was die betroffenen Frauen durchmachen mussten und auch jetzt noch durchmachen müssen“, sagte dazu die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ute Reimers-Bruns, die ihre Forderung auf eine schnellstmögliche Untersuchung der Vorkommnisse sowie die Ursachenermittlung durch ein externes Institut bekräftigte. „Die Untersuchung eines unabhängigen Instituts und die schonungslose Veröffentlichung der Ergebnisse könnten ein erster Schritt sein, um das verloren gegangene Vertrauen in die Medizin wiederzuerlangen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende – „wohlgemerkt: ein erster Schritt!“

Einführung des Vier-Augen-Prinzips

Des Weiteren könnten diese Untersuchungsergebnisse dazu führen, ein entsprechendes Maßnahmenbündel zu entwickeln, damit es nicht wieder zu solchen Fehldiagnosen kommt. „Auch wenn individuelle Fehler nie vollständig auszuschließen sind, können sie durch ein sogenanntes Vier-Augen-Prinzip deutlich reduziert werden“, betonte Ute Reimers-Bruns. „Dieses Verfahren wird daher bereits jetzt übergangsweise eingeführt – auch wenn die externe Untersuchung erst noch abschließend bewerten wird, in welchem Umfang es dauerhaft umgesetzt werden sollte und welche zusätzlichen Maßnahmen gegebenenfalls folgen werden.“

Claudia Bernhard – Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz – sagte in der Debatte die Einsetzung einer externen Überprüfung der Vorgänge zu. „Ich wünsche den betroffenen Frauen viel Kraft in der Bewältigung dieser traumatischen Erfahrung und für die Zukunft die Überwindung ihrer Krankheit“, unterstrich Ute Reimers-Bruns für die SPD-Fraktion abschließend.