Aus dem Landtag | 12. November 2025

Trauer braucht Raum

In der Bremischen Bürgerschaft sprach die SPD-Abgeordnete Ute Reimers-Bruns heute über den Umgang mit Fehl- und Totgeburten von Kindern. Sie forderte mehr Orte der Trauer und eine Ausweitung des Mutterschutzes auf alle betroffenen Frauen.

In einer bewegenden Rede hat die stellvertretende Fraktionsvorsitzende auf das Schicksal von Eltern aufmerksam gemacht, die eine Fehlgeburt erleiden. „Obwohl jede sechste Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endet, wird das Thema und damit auch das Leid der Betroffenen in unserer Gesellschaft weitgehend verschwiegen“, sagte die Sprecherin für Gesundheit und Pflege der SPD-Fraktion. Allein in Bremen und Bremerhaven seien 2022 mehr als 1200 Familien betroffen gewesen.

Aus diesem Grund haben sich die Fraktionen von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE und die SPD in ihrem Antrag dafür eingesetzt, mehr Orte der Trauer auf kommunalen Friedhöfen zu schaffen. Besonders in Bremen-Nord soll das bestehende Angebot – wie das Kindergrabfeld in Huckelriede – erweitert werden. Auch die Arbeit von Selbsthilfegruppen und Kliniklotsinnen und -lotsen hob Ute Reimers-Bruns hervor und dankte allen, „die mit großem Einfühlungsvermögen betroffene Familien begleiten“. Der Antrag wurde vom Landtag einstimmig beschlossen.

schwarz-wei Bild von einer Jugendlichen die in der Ecke sitzt und ihre Beine umarmt.