
In der heutigen Stadtbürgerschaft hat Valentina Tuchel einen Ausbau kultursensibler Angebote für Seniorinnen und Senioren mit Migrationsgeschichte gefordert. Die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion kritisierte CDU und FDP für ihre ablehnende Haltung – und mahnte mehr Gerechtigkeit im Alter an.
Bremen altert – und mit der Zeit verändert sich auch die Bevölkerungsstruktur. Über 20.500 Menschen über 65 Jahre haben inzwischen eine Migrationsgeschichte in Bremen. „Diese Menschen haben unsere Stadt mit aufgebaut; in der Industrie, auf Baustellen, in der Pflege, in unseren Stadtteilen“, betonte die Sozialdemokratin. Doch viele von ihnen stünden gerade im Alter vor großen Hürden: geringe Renten, gesundheitliche Probleme und sprachliche Barrieren.
Vor diesem Hintergrund erläuterte die Integrationspolitikerin einen von der SPD-Fraktion initiierten Koalitionsantrag, nach dem mehrsprachige Informationsangebote zu Sozialleistungen, kultursensible Pflege sowie der Ausbau von Beratungsstellen (wie „Köprü“ oder „SILA“) in allen Quartieren gefördert werden sollen. Ziel sei es, älteren Migrantinnen und Migranten den Zugang zu bestehenden Hilfen zu erleichtern.
Die CDU verspreche demgegenüber in den Stadtteilen zwar Unterstützung, blockiere aber im Parlament konkrete Maßnahmen. „Gleichbehandlung bedeutet nicht automatisch Gerechtigkeit“, verdeutlichte Valentina Tuchel. „Und Teilhabe ist kein Geschenk, Teilhabe ist ein Recht!“ Bremen müsse eine Stadt bleiben, in der alle Menschen – unabhängig von Herkunft oder Sprache – würdevoll alt werden können.
